Samstag, 10. August 2013

Not Camping

by on Samstag, 10. August 2013 00:06

http://wo.steckt.losty.de/japan_2013#169 - Nachdem die Sonne über den Tomuraushi-yama gestiegen ist, sind wir auch schon aufgebrochen. Nach einem kurzen steilen Abstieg geht es an einer Kante entlang über freies Feld. Hier hängen wieder Gestrüpp, Gräser und Farne über den Weg. An sich alles kein Problem - wir hatten uns schon durch viel höheres Gestrüpp gekämpft, aber diesmal hatten die Gewitter von Gestern alles nass geregnet. Es dauerte bis weit in den Nachmittag, bis das Gestrüpp langsam trocken wurde, aber bis dahin waren meine Schuhe schon so nass, als wäre ich durch ein See gegangen - und die wurden bis Abend nicht mehr trocken, da hat auch das zuhause tubenweise aufgetragene Snoseal nichts mehr gebracht. Also mit nassen Schuhen durch die heutige Mega-Etappe. Allein der erste Teil war in der Wanderkarte mit 9h angegeben. Danach sollte es ein Camp geben, von dem irgendwie jeder abgeraten hatte. Man solle besser noch 3.5-4h und 600hm dranhängen um zum nächsten Camp u kommen. Der Lonely Planet weis mehrmals darauf hin, das diese Etappe mit 1000hm und 17km auf schwierigem Terrain (insb. nach Regen - juhu) die härteste der ganzen Tour sei. Das können wir nun unterschreiben. Der Trek nahm auch jeden Gipfel mit. Da die Wege hier quasi keine Serpentinen kennen, sondern einfach gerade über den Gipfel führen, gab es viele sehr steile Passagen, die nach dem gestrigen Regen zur reinsten Rutschpartie wurden. bergauf wie bergab - jedesmal ein Kampf. Ausserdem muss diese Etappe wohl als Dschungeletappe ins Protokoll aufgenommen werden, denn das Gestrüpp wurde immer höher, vielfältiger (sogar Mangroven) und vorallem dichter. Tanja hatte die Furcht vor Getier im Getrüpp mittlerweile auf wundersame weise abgelegt und auch einfach nur noch vorwärts gekämpft. Was diese Etappe so Tanja kompatibel gemacht hat, verstehe ich auch nicht, aber den mit 9h angegebenen ersten Teil hatten wir in 7h durch (gut, vielleicht hatte es was damit zu tun, dass ich erwähnt hatte, dass das laut Wanderführer die vorletzte Etappe sei - also nur noch einmal Zelt wenn wir ganz durchkommen). Eigentlich hatten wir uns schon auf das Camp gefreut - so schlimm konnte es gar nicht sein. Aber angesichts desselben war es dann Tanja, die vorgeschlagen hat, die nächsten 4h auch noch dran zu hängen. Der Weg war hier mit einem mal wieder richtig alpin anstatt dschungelmässig. Von Stein zu Stein ging es sehr steil 600hm nach oben. Der Gipfel bestand eigentlich aus drei sehr spitzen Gipfeln, die jeweils über einen sehr engen Grat verbunden waren. Links und rechts ging es mehrere 100m in die Tiefe und dazwischen schlängelte sich eben der Weg... \"Weg\". Das ganze hatte dann deutlich länger gedauert, als angenommen und so wurde es langsam dunkel. Zwar haben wir die Gipfelspitze noch während der Dämmerung verlassen können, aber bis zum Camp zog es sich doch noch ein Weilchen hin und so waren wir irgendwann mit unseren Stirnlampen unterwegs. Da der Weg im Abstieg fleissig diversifizierte standen wir irgendwann in der Prärie. Dank GPS alles kein Beinbruch mehr, aber uns verliess langsam aber sich die Geduld und so haven wir beschlossen das Zelt einfach an der nächst besten Stelle aufzustellen. Wasser haven wir noch genug und auf kochen haben wir eh keine Lust mehr. Nur noch schlafen... Achja: ausser dem wurde der Trek sehr einsam. Auf der gesamten Tageslänge ist uns heute nur ein einziger Wanderer begegnet.

comments. 0

twitter.

flickr.