Über Japaner...
by Losty on Montag, 19. August 2013 15:15
http://wo.steckt.losty.de/japan_2013#194 - ...was hatten wir alles gelesen über die Japaner. Was sie tun, nicht tun, etc... Auch, wenn das wohl größtenteils alles gut gemeinte Tipps waren: das meiste ist einfach falsch. Z.B. kein Händchen halten oder gar Küssen in der Öffentlichkeit? Also vor allem die jüngere Generation hier turtelt was das Zeug hält. Die Öffentlichkeit scheint da weder Grund noch Hinderniss zu sein. Kein Naseputzen in der Öffentlichkeit? Schniefen oder Naseputzen - ich kann hier keine Präferenz feststellen. Japaner können nicht nein sagen? Können sie sehr wohl und tun sie auch... Nicht im gehen essen/trinken? Hmm... evtl. ein bisschen weniger als bei uns... Jüngere bieten älteren immer ihren Platz im Zug an? Trotz zahlreicher \"Priority-Seats\" unseren Beobachtungen zu Folge eher ein frommer Wunsch, als Realität. Interessant allerdings ist das Verbeugen. Das ist in der Tat etwas auffällig. Die Japaner verbeugen sich mitunter 5x vor und nochmal 5x nach der Begrüßung. Bei der jüngeren Generation scheint hier zwar auch eher ein verhaltenes Winken in Mode zu sein, aber verbeugt wird sich trotzdem noch zu allen möglichen Gelegenheiten. Z.B. bevor der Schaffner einen Waggon betritt und nochmal, wenn er ihn wieder verlässt. Für unser einen besonders kurios: wir haben nun wiederholt beobachtet wie sich vor etwaigen Durchsagen - und in diesem Land wird an öffentlichen Orten quasi praktisch permanent irgendetwas (unverständliches ;-) ) durch gesagt - erstmal vor dem Mikrophon verneigt wurde. Dabei ist korrektes Verneigen bei den Japanern wohl vergleichbar mit einem korrekt ausgesprochenem \"Grüezi\" in der Schweiz - für Fremde gar nicht so einfach. Den Japanern ist das durchaus bewusst und von einem offensichtlichen Europäer wird keine Verneigung erwartet. Über ein \"Konnichiwa\" (=Guten Tag), \"Sayonara\" (=Auf Wiedersehen) oder gar \"Arigato\" (=Dank) freuen sich Japaner mitunter sehr, deswegen üben wir fleissig. Über die Freundlichkeit der Japaner habe ich mich ja schon ausgelassen. An Bahnhöfen, in Zügen, etc. konnte ich kaum die Fahrpläne etwas genauer studieren ohne dass mich jemand fragt, ob er helfen könne. Fährt derjenige zufällig mit dem gleichen Zug, gibt es natürlich auch noch irgendwann den Hinweis \"...next Station!\". Schon fast wieder etwas too-much finde ich, das Aufzug-Einsteige-Ritual: der erste, der einen Aufzug betritt, hält den \"Tür-auf\"-Knopf so lange gedrückt, bis der letzte eingestiegen - auch, wenn das ganze nur eine Sache von Sekunden gewesen wäre und die Türen hier sowieso recht lange brauchen, bis sie beschliessen zu zu gehen...
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