Über Tokio
by Losty on Mittwoch, 14. August 2013 11:50
http://wo.steckt.losty.de/japan_2013#180 - So, wir Düsen gerade mit satten 266km/h weg von Tokio. Zeit für ein kleines Resümee: Hotel war sehr gut! Tanjas Sorge um das vorausgeschickte Gepäck hatte der Kerl an der Rezeption sofort zerstreut - bevor wir fragen konnten hat er bereits erklärt, dass das Gepäck bereits auf dem Zimmer sei. Das Zimmer war reichlich klein, für japanische Verhältnisse aber wohl eher eine Halle - mit Hammer Aussicht (siehe angehängtes Bild). Vor allem bei Nacht machte das ordentlich was her. Auch ansonsten hat eigentlich nichts gefehlt. Haben für die zwei Tage vor dem Abflug gleich nochmal hier gebucht. Habe gebeten diesmal ein Zimmer zur anderen Seite hin (Richtung Hafen anstatt City), denn Abwechslung muss sein :-). Tokio an sich ist zu dieser Jahreszeit tatsächlich einfach nur heiss und schwül, aber vor allem heiss. Tagsüber leicht bis 35 Grad, nachts nur wenig unter 30 (angeblich wegen der vielen Klimaanlagen). Einen Abend gabs ordentlich Gewitter, ab da war es ein bisschen weniger schwül, in der Sonne dafür um so brennender. Weite Teile der City sind daher wohl auch klimatisiert. Die Kunst war die Wege so zu planen, dass wir nie zu lange im Freien laufen mussten ;-). Ansonsten ist Tokio einfach riesig. 9 Mio. Einwohner - man muss nicht aus einem kleinen Bergdorf kommen, um das riesig zu finden. Haben uns viel mit der Metro bewegt, daher erinnert mich Tokio am ehesten vielleicht an London. Das Metro-Netz ist nicht ganz so marode, dafür sehr kompliziert. Es gibt min. 2 verschiedene Metro-Services. Tickets von der einen gelten natürlich nicht in der anderen. Zusätzlich bedient die JR (entspricht etwa DB/SBB) einige Strecken und hat wieder andere Fahrkarten. Für JR haben wir einen Japan Rail Pass. Das ist eine feine Sache. Anstatt durch die Automaten zu laufen, müssen wir immer zum Aufpasser und den JR Pass zeigen. Daraufhin verneigt er sich dann erstmal und winkt uns durch. Oberhaupt ist Tokio (natürlich) deutlich besser auf Ausländer eingestellt als Hokkaido. Hier ist eigentlich alles auch in Englisch angeschrieben - mitunter gibt es manche Infos auch nur auf englisch und gar nicht mehr auf japanisch. Ein viel größerer Teil der Leute spricht Englisch. Von so impliziten Schikanen wie den verschiedenen Metro companies mal abgesehen ist durchkommen hier wirklich kein Problem mehr. Japaner sind deutlich in der Überzahl, aber wir sind nicht mehr weit und breit die einzigen Europäer (oder Amerikaner). Auf Hokkaido hätte es mich nicht gewundert, wenn wir irgendwann mal wem begegnet wären, der schon von dem verrückten deutschen Wanderern erzählt bekommen hätte :-). Zurück zu Tokio. In der kurzen Zeit kann man eigentlich nur einen kleinen Teil der Stadt sehen. Wir haben uns im wesentlichen eigentlich nur im inneren Stadtkern rumgetrieben. Wir hatten ja gehofft in der Obon-Woche die Cities anzuschauen, um den Massen ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Ich befürchte diese Rechnung ist nicht ganz aufgegangen. Tokio ist in der Tat sehr hektisch. Und definitiv auch in der Obon-Woche sehr voll. Ich glaube Gedränge ist nur zu ertragen, weil die Japaner generell so rücksichtsvoll sind - anders ginge das gar nicht. Die Stadt empfand ich im wesentlichen als sehr sauber. Komisch wie die das hin bekommen und dabei kaum öffentliche Mülleimer haben. Neben den zahlreichen Getränkeautomaten (bei der Hitze heiss begehrt - eine Cola kostet zwischen 70ct und 1.40 EUR) stehen jeweils Abgabestellen für die Dosen. Aber z.B. einen Kaugummi konnte ich erst im Hotel loswerden - anderweitige Entsorgung erschien mir angesichts der sauberen Strassen als sehr unangebracht. Gut - es gibt auch schlechtere Viertel als Ginza, aber angesichts der Sauberkeit, wo Tokio gut mit Zürich in Berlin in einer Liga spielt, wundert es mich fast ein bisschen, dass die deutschen und die schweizer Banken Tokio irgendwie mit Nigeria gleichstellen. Geld abheben ist sehr mühsam. Das es aufs erste mal funktioniert, habe ich noch nicht erlebt. Nicht selten sind wir auch ohne Geld aus einer Bank abgezogen - und das obwohl wir hier mit einem ganzen Stapel verschiedener Karten rumrennen. Telefongespräch mit der UBS ergab, das Maestro-Karten wohl aktuell generell geblockt werden - k.a. warum, aber dasbetrifft wohl alle Banken. Naja... bisher hat es immer irgendwie funktioniert... So, wir nähern uns Kyoto. Freitag Abend soll hier ein dickes Obon-Feuerwerk abgefackelt werden. Haben das letzte bezahlbare Hotelzimmer bekommen. Lt. booking.com und Japanican gibts jetzt nur noch ab 200 EUR aufwärts was. Bin mal gespannt, was das gibt. Eins weiss ich schon mal: Kyoto ist derzeit gut 3-4 Grad wärmer als Tokio... :-/
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