http://wo.steckt.losty.de/vercors_2015#253 - Die letzte Nacht war leider etwas ruhelos. Eine Maus hatte unsere Lebensmittel entdeckt und raschelte fleißig. Nach den Geschichten über die Tiervielfalt in dieser Region (hier soll es sogar Wölfe geben), dachten wir zunächst das irgendwas unsere Schneeschuhe vor der Hütte offensichtlich interessant finden würde. Im Schein der Stirnlampe entdeckte Kristina irgendwann die flüchtende Maus. Also eilig alle Lebensmittel in Sicherheit gebracht. Ein Rest schweizer Schoggi hatte es der Maus besonders angetan, ansonsten konnten wir alles retten. Carsten hatte die ganze Action verschlafen. Einstimmig haben wir beschlossen, dass wir ein Jeti verscheucht hatten. Unterwegs wurde uns die Tiervielfalt dann noch mal eindrucksvoll vor Augen geführt. Wenige Meter nach unserer Hütte in einem steileren Abstieg lag ein gerissener Steinbock. Wohl von einem Wolf erlegt. Deutliche Spuren einer Verfolgung mit dramatischem Kampf. Immer wieder Blutflecken. Obwohl d
er Steinbock wohl in der Nacht erledigt wurde, war von den Innereien nichts mehr übrig, die Aasvögel hatten schon zugeschlagen. Wolfspuren waren die ganze Strecke zusehen. Die Etappe verlief malerisch durch menschenleere Kiefernwälder, immer wieder berghoch und -ab. Nach langen 9 km erreichten wir spätnachmittags die Hütte Jasse du Play, die erfreulicherweise mit einem Ofen ausgerüstet ist. Als wir mehr oder weniger aussichtslos nach trockenen Holz suchten, trafen 3 Franzosen ein, die nicht nur 2 Sägen dabei hatten, sondern auch die Vollprofis beim Feuermachen sind.